„Plötzlich vertauscht“ - Autorin Stefanie Gerstenberger zu Besuch am GIdW

Am 22. Juni besuchte die Autorin Stefanie Gerstenberger das GIdW, um den sechsten Klassen aus ihrem Jugendroman „Plötzlich vertauscht“ vorzulesen. Dies war auch für sie etwas ganz Besonderes, da sie selbst früher hier zur Schule gegangen ist.

In ihrem Buch geht es ebenfalls um eine Schule - allerdings nicht um ein Gymnasium, sondern um eine renommierte Tanzschule. Die schüchterne Isa, die nie Nein sagen kann, soll dem arroganten Klassenkameraden Anthony die Hausaufgaben vorbeibringen. Dabei findet sie heraus, dass dieser ein international erfolgreicher Paartänzer ist und gar nicht mal so cool und lässig, wie er immer tut. Wie der Titel schon teilweise verrät, finden sich die beiden, die unterschiedlicher kaum sein könnten, auf einmal in vertauschten Rollen wieder und müssen sich über den Verlauf der Geschichte mit Familienstress, dem Körper des anderen Geschlechts und auch ein bisschen Liebeschaos zurechtfinden. Themen wie Geschlechterrollen, Körperlichkeit und Erwartungen durch die Außenwelt an junge Menschen werden auf natürliche Weise angesprochen und wurden durch die lebhafte Art des Lesens von Frau Gerstenberger noch interessanter gestaltet.

Besonders spannend war der Einblick in den Schreibprozess, den Frau Gerstenberger den Zuhörern vorab, immer wieder zwischendurch und bei einer abschließenden Fragerunde gab. Sie erzählte, wie wichtig der Kontakt zu Kindern und Jugendlichen für sie als Erwachsene sei, um authentische Jugendliteratur schreiben zu können. Zum einen habe sie in der Vergangenheit viele Bücher in Zusammenarbeit mit ihrer Tochter geschrieben. Jetzt, da diese inzwischen auch erwachsen sei und ihren eigenen Weg gehe, sei die Autorin auf Testleser angewiesen - Kinder und Jugendliche, über deren ehrliche Kritik sie sich immer freue.

Hier waren auch die Schülerinnen und Schüler selbst gefragt. Besonders beim Thema „Jugendsprache“ konnten die Sechstklässler des GIdW Frau Gerstenberger Tipps geben: Aus dem „sweet“ in ihrem Buch machten die Schülerinnen und Schüler „smash“, aus dem „in jemanden verliebt sein“ wurde „einen Crush auf jemanden haben“. 

Sie verriet ihren Zuhörern noch weitere Details aus ihrem Leben als Autorin, wie dass der Verlag aus ihren Büchern oft die vielen Schimpfworte entferne oder dass sie sich immer Bilder und Collagen von ihren ausgedachten Charakteren und Schauplätzen bastele, um sie sich selbst besser vorstellen zu können. Einige davon zeigte sie den Schülerinnen und Schülern auf einer Diashow.

Insgesamt war die Lesung eine tolle Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler, einmal eine echte Jugendbuchautorin kennenzulernen. Wir danken Frau Gerstenberger herzlich für ihren Besuch in der alten Heimat!

Luise Friedrich

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