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Zwei Monate als Austauschschülerin in Frankreich

Bonjour! Ich bin Emma und gehe im Moment in die „Classe de Première“. In Deutschland entspricht das ungefähr der elften Klasse. Habt ihr schon erkannt wo ich mich gerade befinde? Der Titel hat’s schon verraten, aber richtig: in Frankreich. Genauer gesagt verbringe ich zwei Monate an der südlichen Atlantikküste der Bretagne (auf Bretonisch „Breizh“). Warum? Vielleicht habe ihr schon mal etwas von dem deutsch-französischen Austauschprogramm „Brigitte-Sauzay“ gehört. Als ich davon zum ersten Mal gehört habe, hatte ich sofort Lust daran teilzunehmen, da ich mich sehr für die französische Sprache und Kultur interessiere. Durch eine Kleinanzeige des deutsch-französischen Jugendwerks DFJW bin ich dann mit einem Mädchen in Kontakt gekommen und wir haben diesen Austausch zusammen organisiert. Das heißt, dass vor den Sommerferien meine Austauschpartnerin aus Frankreich für zwei Monate gekommen ist und ich nun hier bei ihr in Frankreich ebenfalls für zwei Monate alles miterleben kann.

Obwohl Frankreich und Deutschland beide in Europa und direkt nebeneinander liegen, gibt es hier doch einige Unterschiede, was sowohl das Essen, die Schule als auch die Umgangsformen betrifft. An die beiden Küsschen zur Begrüßung, „les bises“, habe ich mich beispielsweise auch jetzt nach fünf Wochen noch nicht gewöhnt. Woran ich mich außerdem zunächst gewöhnen musste war das Essen. Erstmal isst man zum Frühstück nur süß. Beim Mittag- oder Abendessen (man isst wirklich immer mittags und abends warm!) fängt man erst mit einem Entrée, einer Vorspeise, an, anschließend kommt das Hauptgericht, oft folgt dann „etwas“ Käse mit Baguette und zum Schluss gibt es immer ein Dessert. Dann kann so ein Essen auch gut mal 1,5 Stunden dauern… Aber nicht in der Schule. Da haben wir in der zweistündigen Mittagspause ungefähr 40 Minuten um im Self, der Schulkantine, zu essen. Die Schule liegt in Lanester. Das ist eine Stadt mit 23.000 Einwohnern, die neben der etwas bekannteren und größeren Stadt Lorient liegt. Vielleicht kennt ja der ein oder andere den erfolgreichen Fußballclub FC Lorient? Bref… (das französische Wort um das Thema zu wechseln)

Die Schule ist auf jeden Fall sehr anders hier. Sowohl die Schulstunden als auch der gesamte Schultag dauert hier sehr viel länger als in Deutschland. Eine Doppelstunde, wo die Lehrer und Lehrerinnen oft lange Vorträge halten und das Reden mit dem Sitznachbarn überhaupt nicht dulden, dauert zwei Stunden und die Schule kann auch wohl mal erst um 18 Uhr enden. Das ist ganz schön anstrengend! Deswegen und wegen des langen Schulwegs sind wir von Montag bis Freitag im schuleigenen Internat. Das ist ganz normal in Frankreich. Hört sich erst mal cool an, ist es auch, aber der Ablauf ist auch hier streng geregelt und viel Freizeit hat man nicht. Jeden Abend muss man beispielsweise eine Stunde mit offener Tür auf seinem Zimmer am Schreibtisch sitzen und Hausaufgaben machen. Und das wird auch kontrolliert! Um 21:30 Uhr ist Bettruhe.

Aber trotzdem macht es wirklich sehr viel Spaß im Internat zu sein, da man die ganze Zeit unter Freunden ist und mir als Austauschschülerin fällt es dann auch noch mal einfacher alles kennenzulernen und mich zu integrieren. Das war besonders am Anfang etwas schwierig, da man noch nicht alles verstanden hat und alles neu war. Aber schon nach wenigen Wochen merkt man einen deutlichen Unterschied. Jetzt verstehe ich fast alles, also nicht immer direkt was die Leute sagen, aber auf jeden Fall das Thema. Mein Französisch hat sich auch schon merklich verbessert, sodass ich mich ganz normal mit Leuten unterhalten kann. Das Wochenende verbringe ich dann immer mit meiner Austauschpartnerin und ihrer Familie bei ihr Zuhause in dem kleinen 3500-Einwohner-Ort „Clohars Carnoët“. Auch wenn es nur 18 Grad sind, gehen wir trotzdem immer im Meer Baden oder mindestens an der Küste spazieren. Oft besuchen wir auch die umliegenden alten, typisch französischen Dörfer oder größere Städte, wie Quimper oder Brest.

In drei Wochen ist dieses kleine Abenteuer für mich aber leider auch schon wieder vorbei. Da Frankreich jedoch nicht sehr weit weg ist, wird es bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass ich meine Austauschpartnerin besuche oder sie bei mir zu Gast ist. Bis jetzt war es wirklich eine einzigartige Erfahrung, an die ich mich immer wieder gerne erinnern werde. Besonders für diejenigen, die kein ganzes oder halbes Jahr ins Ausland gehen wollen, ist dieser Austausch eine tolle Möglichkeit Frankreich und dessen Sprache und Kultur besser kennenzulernen.
Au revoir!

Emma Sandmann

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