Gymnasium „In der Wüste”
Schülerbegleitung, Begabungsförderung, MINT-EC-Schule, Europaschule, Musikprofil, Sportfreundliche Schule

„Hitlerjunge Salomon“ zu Gast am Gymnasium „In der Wüste“

Nein, die nun beinahe 90 Lebensjahre sieht und merkt man Sally Perel wirklich nicht an, wenn er sich entschlossen durch die Schulaula bewegt und auf dem Podium Platz nimmt. Und trotz seiner doch eher bescheidenen Körpergröße reagieren die Schülerinnen und Schüler sofort auf unseren besonderen Gast. Zügig werden die Plätze eingenommen und es wird von selbst ruhig. Und diese Aufmerksamkeit hält an bis zum begeisterten Schlussapplaus, der abschließenden Fragerunde und der Autogrammstunde (mit Selfies!).

Nach wenigen einleitenden Worten der Schule und des organisierenden Vertreters der VHS, Herrn Dr. Bösling, beginnt Sally Perel mit seinem etwa eineinhalbstündigen Zeitzeugenvortrag. Als Gäste haben sich an diesem Montag, dem 12. Januar 2015, die Jahrgänge 9 und 11 eingefunden sowie einige Klassen 10, Eltern sowie auch jüngere Schüler, die gerade eine oder zwei Freistunden hatten. Sie alle zieht Herr Perel problemlos in seinen Bann, er bewegt, er unterhält, er macht betroffen und er überzeugt. Nachdem so gut wie alle Schüler als Vorbereitung die Verfilmung seiner Autobiographie gesehen hatten, folgten alle gebannt dem zwar schriftlich vorbereiteten, aber doch ganz frei gehaltenen und immer wieder durch Anekdoten und beeindruckende Details angereicherten Vortrag.

Wichtige Aspekte, die auch in den Nachbesprechungen immer wieder thematisiert wurden, bezogen sich auf die Schuldfragen, die Verführbarkeit der Jugend, die Verantwortung für die Zukunft und persönliche Lebensentscheidungen. Sally Perel gibt niemandem die Schuld, er betont aber unsere Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft. Damit hat er Spuren hinterlassen, die die Zuhörer so schnell nicht vergessen werden. Sie geben Mut, gegen die von unserem Schulleiter, Herrn Westphal, angesprochene Gefahr der „geistigen Brandstifter“ anzugehen und Zivilcourage zu zeigen. Sally Perel sagte mit Recht, dass Zeitzeugen die besseren Geschichtslehrer seien und - angesprochen auf sein etwas fortgeschrittenes Alter – verlangte er von den Schülern seine Geschichte weiterzutragen und damit selbst zu Zeitzeugen zu werden. Eine Verantwortung, der wir alle gerne nachkommen!

Am darauffolgenden Dienstag traf eine Delegation unsere Schule Sally Perel noch einmal, als er sich in das Goldene Buch der Stadt eintrug und auch dort mit weisen Worten, etwa zum NahostKonflikt („zwei Völker – zwei Staaten“), beeindruckte. Wir danken Herrn Dr. Gösling von der VHS Osnabrück für die umfassende Organisation und kompetente Begleitung und Herrn Sally Perel, dass er sich immer wieder die Zeit nimmt, uns zu besuchen. Alles Gute und bis hoffentlich bald! Schalom!