Gymnasium „In der Wüste”
Schülerbegleitung, Begabungsförderung, MINT-EC-Schule, Europaschule, Musikprofil, Sportfreundliche Schule

Innovatives fürs Handy - Profis aus dem Jahrgang 11 beeindrucken beim MIG

Mimten eine Woche lang Unternehmer: Schüler des Gymnasiums „In der Wüste“ bei der Präsentation ihres Marketingkonzeptes. Foto: Stefan Buchholz
Schüler, Lehrer und Wirtschaftsfachleute folgten im Gästehaus der Amazone-Werke den Marketingkonzepten der Spieler des Management-Information-Game. Foto: Stefan Buchholz
Legten das beste Marketingkonzept beim Wirtschaftsspiel vor: Lukas Schöttler, Jan Küter-Luks, Greta Piefke, Malte Busmann, Hannah Köster und Johanna Berg (v. l.). Foto: Stefan Buchholz

29. Januar 2018 (NOZ) Eine Woche lang Manager in Hasbergen - Gymnasium "In der Wüste" beim Planspiel

Klassenraum gegen Vorstandsetage getauscht: 19 Schüler des Gymnasiums "In der Wüste" übernahmen für eine Woche die Rolle von Führungskräften in Aktiengesellschaften. Im einwöchigen Management Information Game (MIG) entwickelten sie bei Amazone innovative Handyhüllen.

Das MIG wird vom Industriellen Arbeitgeberverband und dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft veranstaltet. Angeboten wird ein praxisnahes Planspiel: Spielerisch ist es möglich, Einblicke in das reale Wirtschaftsleben zu bekommen.

Der Alltag eines Unternehmers

Dabei mimten die 19 Gymnasiasten eine Woche lang die Rolle von Vorständen dreier fiktiver Aktiengesellschaften. Zum zehnstündigen Unternehmeralltag gehörten neben der Entwicklung einer innovativen Handyhülle auch Entscheidungen über Produktion, Einkauf und Personal, genauso wie Preiskalkulation und Bilanzierungsfragen. Grundlage dazu war das PC-gestützte Programm BO-Cash.

Zu Gast in den Amazone-Werken

Um die Simulation so realitätsnah wie möglich zu machen, erarbeiteten sich die Schüler ihre Kenntnisse nicht im Klassenraum. Die Amazone-Werke fungierten in diesem Jahr als Gastgeber und boten neben authentischer Firmenatmosphäre und Betriebsführung auch eine Informationseinheit in Sachen Human Ressource durch Personalchef René Hüggelmeier. Weitere Einblicke in die Praxis gaben Fachkräfte etwa von regionalen Speditionen, Banken und Krankenkassen.

Höhepunkt des Wirtschafts-Crashkurses war die Präsentation der drei Marketingkonzepte, wobei die Schüler ihre Produkte Experten einer fiktiven Einkaufsgemeinschaft vorstellten. Sie bestand aus den regionalen Firmenvertretern und Fachlehrern.

Innovatives fürs Handy

Folgte man den Vorstellungen der Jungmanager erwartet Handybesitzer bald eine Fülle von Innovationen im Bereich Smartphone-Schutz. Ausgedient haben dann Flipcases, Booklet-Cover oder Silikon-Mäntel. Stattdessen laden Schutzhüllen künftig via Sonnenlicht den Handy-Akku wieder auf oder sie können mit integrierter Ceranplatte eine schon immer vermisste Warmhaltefunktion für die Kaffeetasse bieten. Der Clou schlechthin: Vorbei sind die Zeiten, in denen ein Handy durchs Hinfallen unansehnlichen Displaybruch erleidet. Dank einer neuen Schubumkehr-Technologie, berechnet die Schutzhülle blitzschnell Fallgeschwindigkeit, Höhe und Neigungswinkel des taumelnden Telefons. Noch bevor es auf dem Boden aufschlagen kann, wird es in der Luft gewendet und mit umgekehrter Schubkraft schadlos sanft zu Boden gebracht.

Auf Fachkräftesuche

Doch die unterhaltsame Präsentation war keine reine Spaßveranstaltung. Nachdem die Schüler ihr Marketingkonzept mit Elementen, wie Markt- und Zielgruppenanalyse nebst professionell und selbsterstellten Produktfilmen vorgestellt hatten, ging es durchaus ans Eingemachte. Die als Vertreter der gedachten Einkaufsgemeinschaft geladenen Lehrer und Wirtschaftsexperten aus der Region fragten ziemlich kritisch zum je entwickelten Produkt nach.

Wie realitätsnah das Wirtschaftsspiel tatsächlich ist, zeigt zudem, dass die Firmenvertreter die Schüler während der Woche und der Präsentation darauf testen, ob der eine oder andere nicht eine künftige Fachkraft im eigenen Unternehmen sein könnte.

Berufsorientierung

Umgekehrt kann die Woche der Berufsorientierung der Schüler nutzen. Für Schülerin Alicia Delken eröffneten sich berufliche Bereiche, die sie vorher noch nicht im Blick hatte. Ihr "Vorstandskollege", Jonah Eisenblätter, meldete sich zum Managementspiel an, weil er später selbst Unternehmer werden will. "Auch wenn die Tage doppelt so lang wie in der Schule waren, gefühlt war es nur die Hälfte", fasste der Gymnasiast seine intensive Erfahrung zusammen.

Text & Fotos: Stefan Buchholz

Quelle: https://www.noz.de/lokales/hasbergen/artikel/1012564/eine-woche-lang-manager-in-hasbergen#gallery&0&0&1012564