Gymnasium „In der Wüste”
Schülerbegleitung, Begabungsförderung, MINT-EC-Schule, Europaschule, Musikprofil, Sportfreundliche Schule

Performance in der Kunsthalle

Ketchupschlacht: "Playing Up" macht Menschen mit der Kunstform der Performance vertraut. Foto: Thomas Osterfeld

04. Oktober 2017 (NOZ) Ketchupschlacht und Verfolgungsjagd: "Playing Up" nennt sich das Projekt, bei dem sich Teilnehmer mit der Kunstform der Performance vertraut machen.

"Performance-Area" steht auf dem Banner an einem Absperrgitter, das ein Areal vor der Kunsthalle Osnabrück kennzeichnet. In dem markierten Terrain springen vier Kinder und zwei Erwachsene wild herum, die sich mit Schutzbrillen, Einwegoveralls und Klebeband komplett gegen äußere Einflüsse schützen. Warum? Weil sie sich gegenseitig mit Ketchup- und Soja-Flüssigkeit aus Plastikflaschen bespritzen. Derweil laufen andere Teilnehmer der Aktion mit einem Megaphon über den Platz und laden Passanten ein, zuzuschauen. "Ich will auch was sagen", ruft der siebenjährige Max. Er will Teil der Performance sein, die hier veranstaltet wird.

"Playing Up“ heißt das Spiel. Es wurde kreiert, damit sich Kulturinteressierte mit der Kunstform der Performance beschäftigen und sie verstehen lernen. „Zwar ist Performancekunst weltweit auf dem Vormarsch, dennoch ist sie vielen Menschen noch unbekannt“, erklärt Christel Schulte, Kuratorin für Publikumsteilhabe und Lernen in der Kunsthalle. Aus diesem Grund habe sie Kontakt zu Sibylle Peters aufgenommen. Die Wissenschaftlerin und Theatermacherin hat "Playing Up" erfunden und in Zusammenarbeit mit Tate Modern in London entwickelt. Das Spiel besteht aus 36 Karten, auf denen jeweils eine Performance erklärt wird und auf denen Teilnehmern Handlungsanweisungen gegeben werden. "Jede Karte bezieht sich auf ein Performance von einem Künstler, die es schon einmal gegeben hat", so Schulte, die "Playing Up" in Osnabrück zusammen mit dem Hamburger Fundus Theater organisiert hat.

So kann man jetzt beobachten, wie ein Mädchen und eine Erwachsene Margarine zu Kugeln formen und in einer Nische des ehemaligen Kirchenschiffs in eine Ecke pappen. Wie man schnell errät, standen die "Fettecken" des Joseph Beuys bei dieser Performance Pate.

An zwei Tagen näherten sich zahlreiche Schüler der Partnerschule Gymnasium "In der Wüste" und ihre Eltern sowie andere Teilnehmer so der Kunstform Performance an. Besonders beliebt: Tanzen mit der Eselstute Jule, die im Altarraum der säkularisierten Kirche neugierig das quirlige Treiben beobachtete.

NOZ vom 04.10.2017, online unter: https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/960861/performance-zum-selbermachen-in-der-kunsthalle