Gymnasium „In der Wüste”
Schülerbegleitung, Begabungsförderung, MINT-EC-Schule, Europaschule, Musikprofil, Sportfreundliche Schule

Herbstakademie 2015, Biologie im Schülerlabor der Universität Osnabrück

Laktosetolerant?! - Ihr seid die Mutanten!

Mit diesem und weiteren Themen haben wir uns im Kurs Biologie der Herbstakademie beschäftigt. Unter Leitung des Privatdozenten Dr. Knut Jahreis, arbeiteten wir im Schülerlabor der Universität Osnabrück in Zweierteams an den verschiedenen Versuchen. Zum Erstaunen des Dozenten und der Koordinatorin Frau Derkes nahmen am diesjährigen Kurs nur Mädchen teil. Nach einer kurzen praktischen Einführung, bei welcher wir unter anderem den Umgang mit Pipetten erlernten, starteten wir mit einer theoretischen Einheit zu den Versuchen. Unser erster Versuch behandelte die Erforschung des genetischen Schalters am Modell von E.coli Organismen. Dabei durften wir Bakterien auf Agar-Platten ausstreichen, wobei man zwar einen strengen Geruch wahrnahm, jedoch zugleich auch interessiert an der neuen wissenschaftlichen Methode war. Denn in der Schule hat man oft nicht die Möglichkeiten solche komplexen Experimente durchzuführen.

Durch die Vorbereitung der technischen Assistentin Katrin Fänger, war es uns sogar möglich das Enzym ß-Galaktosidase selber herzustellen, mit der wir laktosefreie Milch produzierten. Beim Herstellen von Käse ist uns aufgefallen, dass auf manchen Verpackungen mit dem Vermerk „Laktosefrei“ geworben wird. Jedoch ist jeder Hartkäse durch die Reifeprozesse automatisch laktosefrei und der Zusatz somit Käufermanipulation.

In einem weiteren Versuch untersuchten wir unsere eigene DNA auf Laktoseintoleranz. Dabei muss man bemerken, dass eigentlich die Laktosetoleranz eine Genmutation ist. Als vor 6000 Jahren die Jäger und Sammler zur Viehzucht wechselten entdeckten sie die Milch als Nahrungsmittel. Zur Verdauung des Zweifach-Zuckers Laktose, welcher in der Milch vorhanden ist, braucht man jedoch das Enzym Laktase, welches nur durch eine Genmutation auch nach der Pubertät weiter produziert wird. Diese Mutation wurde immer weiter vererbt und somit zum europäischen Standard. Eine Abwechslung von unserer wissenschaftlichen Arbeit war immer das Mischen der Proben auf dem Vortex.

Neben der Knüpfung neuer Kontakte hat uns die Arbeit viel Spaß gemacht und war eine Bereicherung für uns.

Marie Beckmann & Friederike Lüdtke

[NOZ vom 5.11.15]