Gymnasium „In der Wüste”
Schülerbegleitung, Begabungsförderung, MINT-EC-Schule, Europaschule, Musikprofil, Sportfreundliche Schule

Ganz besondere Freundschaften

Seminarfach „Balu und du“ 2014-2016

Selbst verziertes Lebkuchenhaus
Balu und Mogli beim Kutsche fahren, dabei durfte er auch mal selber fahren
Mogli M. zu Besuch im Zoo Osnabrück - die Rehe haben ihn sehr fasziniert
Mit dem Mogli eigenständig genähtes Kissen

Als das Projekt “Balu und Du” letztes Jahr gestartet ist, hatten wir noch keine wirkliche Vorstellung davon, was uns erwarten wird. Wir waren alle ziemlich aufgeregt und gespannt auf das erste Treffen mit dem Mogli. Dabei machte jeder unterschiedliche Erfahrungen bei dem ersten Kontakt mit ihm und seiner Familie. Nach und nach lernten wir diesen besser kennen und konnten einen ersten Eindruck von ihm gewinnen.

Bei den weiteren Treffen unternahm jeder von uns etwas Individuelles und mit der Zeit fassten die Moglis mehr Vertrauen zu uns. Hierbei lernten wir viel über den Umgang mit dem Kind und der Austausch untereinander in den Seminarsitzungen half dabei mit problematischen Situationen umzugehen, denn viele Moglis haben einige Defizite z.B. im Umgang mit der deutschen Sprache oder im Umgang mit anderen Kindern. Auch der Mogli entwickelte sich mit den Treffen und man konnte häufig Verbesserungen erkennen, beispielsweise als eine Schülerin spielerisch die Rechenschwäche ihres Moglis förderte oder das Empathievermögen durch den Umgang mit Pferden steigerte.

Dies wurde erreicht, indem mit dem Mogli Sudoku und Mensch ärgere dich nicht gespielt wurde oder Zutaten aus Rezepten abgewogen und berechnet wurden. Beispielsweise haben wir Kekse und Lebkuchenhäuser gebacken und verziert, wodurch die motorische Fähigkeit des Kindes verbessert wird und es seine Kreativität entfalten kann. Des Weiteren konnte durch das selbstständige Kochen mit frischem Gemüse dem Kind eine gesunde Ernährungsweise beigebracht werden, was ihnen sehr viel Spaß gemacht hat.

Durch den Umgang mit Tieren konnte den Kindern leicht Empathievermögen vermittelt werden, als Schüler mit ihrem Moglis Kutsche gefahren sind oder den Osnabrücker Zoo besucht haben. Besonders Kinder müssen lernen, wie man mit Mitmenschen umgeht und wie man sich ihnen gegenüber verhält. Dies kann besonders gut durch Tiere erreicht werden, wobei der Mogli nicht nur viel Spaß hat, sondern auch viel lernt.

Mogli N. hat die Kutschfahrt sehr viel Freude bereitet. Er hat den Umgang mit Tieren gelernt und zu diesem Vertrauen gefasst. Sonst ist er sehr unruhig und lebendig, aber während des Umganges mit dem Pony musste er ruhig und beherrscht auf dieses Rücksicht nehmen.

Der Besuch im Zoo machte Mogli M. besonders glücklich, da er bislang noch nie dort war und er so zum ersten Mal die vielen verschiedenen Tiere sehen konnte. Mogli M. hatte sich im Vorfeld oft gewünscht in den Zoo zu gehen, da er sehr interessiert an Tieren ist und im Zoo konnte er viel über die verschieden Arten, ihr Aussehen und das Verhalten lernen. Im Streichelzoo konnte er den Tieren ganz nah sein und es war ein Highlight für ihn, Ziegen mit der Hand zu füttern.

Michelle und ihr Mogli haben zusammen ein Kissen genäht, da ihr Mogli sehr kreativ ist und gerne malt und bastelt. Die sorgfältige Planung vor den Treffen ermöglicht es uns, auf die Interessen des Kindes individuell abgestimmte Treffen zu organisieren.

Die Resonanz von unseren Moglis ist dabei durchweg positiv, sie freuen sich immer auf die nächsten Treffen und sind sehr stolz auf ihre großen Balus. Dieses Projekt gibt ihnen die Chance, durch den Balu viel Aufmerksamkeit zu bekommen, die sie teilweise in ihren Familien nicht haben und zu ihrem Balu viel Vertrauen aufzubauen und in ihm einen guten Freund finden. Der Balu unterstützt ihn, um mit schwierigen Situationen umzugehen, hört ihm zu, wenn es Probleme gibt und ist sein ganz persönlicher Spielkamerad.

Auch für die Balus ist es jedes Mal ein schönes Erlebnis den Moglis so viel Freude zu bereiten, ihnen einmalige Erlebnisse bieten zu können und Fortschritte in der Entwicklung zu beobachten. Dadurch bildet sich zwischen dem Mogli und seinem Balu eine ganz besondere und immer stärker wachsende Freundschaft, die sicher über das Projekt hinausreichen wird.