Gymnasium „In der Wüste”
Schülerbegleitung, Begabungsförderung, MINT-EC-Schule, Europaschule, Musikprofil, Sportfreundliche Schule

Nachwuchs für Technik begeistern

Der Elektromotor funktioniert, die Spule dreht sich: Max Altmann (13) vom Gymnasium "In der Wüste" beim Experimentieren. Foto: Michael Gründel

In der Mint-Sommerakademie werden begabte Schüler besonders gefördert 

01. Juni 2018 (NOZ) Die Osnabrücker Mint-Sommerakademie findet aktuell zum dritten Mal statt. Begabte Schüler sollen durch ein vielfältiges Kursprogramm gefördert und ihr Interesse an mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen geweckt werden. Die Abkürzung Mint steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Das Schüler-Forschungs-Zentrum (SFZ) Osnabrück bietet in Zusammenarbeit mit Hochschule und Universität 14 Tage lang entsprechende Kurse an. Schüler der Jahrgangsstufe acht haben die Möglichkeit, pro Person an zwei der Lehrgänge teilzunehmen. Den Schülern sollen so Berufe und Studiengänge im Mint-Bereich nähergebracht werden.

Zehn Kurse in den Bereichen Informatik, technische Informatik, Systemwissenschaft, Verfahrenstechnik und Elektrotechnik sollen den Schülern einen Einblick in ihr Interessengebiet verschaffen. Außerdem können die Kinder und Jugendlichen etwas über die Themengebiete Gemüseanbau, Biologie, Bodenkunde sowie Kunst- und Werkstofftechnik lernen. Die Schulung von Teamfähigkeit und das Sammeln von Praxiserfahrung im Mint-Bereich stehen im Vordergrund. In diesem Jahr nehmen insgesamt 50 Schüler an der Sommerakademie teil. Sie kommen aus acht Gymnasien in Stadt und Landkreis Osnabrück.

Die jeweiligen Schulen wählen die Schüler aus, die an der Akademie teilnehmen dürfen. Auswahlkriterien seien zum Beispiel besonderes Interesse der Schüler sowie eine bereits erkannte Begabung in einem Mint-Bereich, erklärt Reinhardt Fulge, Leiter des SFZ-Organisationskomitees. Die Geschlechterzusammensetzung in den Kursen variiere, insgesamt sei der Anteil zwischen Schülern und Schülerinnen allerdings ausgeglichen. Die Kurse finden während der Schulzeit auf dem Campus der Hochschulen am Westerberg statt. Die Veranstaltung wird durch Spenden finanziert, die das SFZ als gemeinnütziger Verein erhalten hat. Uni und Hochschule stellen die Räume und das Lehrpersonal zur Verfügung.

Die 14-jährige Linn nimmt zum Beispiel am Kurs für Elektrotechnik teil. Hier können die Schüler Schritt für Schritt unter Anleitung von Dozenten und Studenten der Universität und Hochschule lernen, wie ein Miniatur-Elektromotor gebaut wird. Während sie daran bastelt, erzählt sie, dass sie den Kurs zwar interessant findet, sich aber nicht vorstellen kann, das Fach zu studieren. Max ist zum ersten Mal dabei: "Ich möchte Praxiserfahrung sammeln", sagt der 13-Jährige. Anders als Linn kann er sich sehr gut vorstellen, später an einer Fachhochschule Elektrotechnik zu studieren und in der Branche zu arbeiten.

Laut Fulge sagen lediglich 10 bis 20 Prozent der Teilnehmer nach der Sommerakademie, dass die dort vorgestellten Themengebiete für sie nicht für ein Studium infrage kommen. Aber auch dies sei ein Gewinn: So wüssten die Schüler bereits, was auf sie zukäme. Die Zahl der Studienabbrecher könne mit rechtzeitiger Beratung und Schnupperkursen verringert werden.

Die Weichen für die Berufswahl seien in der gymnasialen Oberstufe meist schon gestellt. "Man müsste viel früher Perspektiven bieten. In den mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen fehlen uns Facharbeiter und Akademiker." SFZ-Organisatorin Carina Sander freut sich über die hohe Nachfrage, die das Projekt in jedem Jahr erzeugt. "Die Schüler sind sehr motiviert." Seit 2002 findet jedes Jahr außerdem eine Herbstakademie statt, die für Oberstufenschüler ausgelegt ist. 

Text: Lena Fischer; Foto: Michael Gründel