Am 23.1.2025 besuchte der gesamte Jahrgang 10 im Rahmen des Geschichtsunterrichts das KZ Neuengamme bei Hamburg. Das Konzentrationslager (KZ) Neuengamme in Hamburg-Neuengamme war ein Arbeitslager, das zunächst als Außenlager des KZ Sachsenhausen errichtet und bis 1940 zu einem selbständigen Lager ausgebaut wurde. Eines der Außenlager der Baubrigade war in den Jahren 1941 bis 1942 auch in Osnabrück zu finden. Die Häftlinge mussten sehr harte Zwangsarbeit leisten und kamen hierbei auch zu Tode:
Von den bis 1945 dort inhaftierten ca. 100.000 Häftlingen aus Deutschland (9 % der Häftlinge) und den besetzten Ländern (91 %) starben mindestens 50.000 infolge der unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Kurz vor Ende des Krieges kamen nach der Lagerräumung durch die SS und der Bombardierung der Schiffe „Cap Arcona“ und „Thielbek“ noch fast 7000 Häftlinge um.
Es war eine sehr eindrückliche Exkursion, bei der wir von engagierten Guides über das Gelände geführt wurden und selbst recherchieren konnten.
Aussagen der Schüler:innen:
Am meisten blieben mir die Biografien im Gedächtnis, da ich es sehr eindrucksvoll fand, echte Geschichten von den Leuten zu hören. Außerdem war es sehr beeindruckend die Größe des KZs zu sehen und wirklich an den Orten zu stehen, an denen die Sachen passiert sind.
Ich fand den Rundgang interessant; man konnte sehen in was für unmenschlichen Bedingungen die Menschen gelebt/gearbeitet haben. Ich fand ziemlich schlimm, wie die Menschen in das KZ gebracht wurden. Das sie mehrere Tage mit 100ten Leuten in einem Zug waren, nichts zu essen hatten und keine Toilette hatten. Auch besonders schlimm waren für mich die Bunker ohne Licht innen drin.
Ich fand interessant, dass die slawischen Menschen schlechter behandelt wurden als die Juden. Ich hatte davon noch nie richtig gehört. Generell hört man nur von Juden im KZ und kaum von den anderen Gruppen, was ich schade finde.
Ich fand es "komisch", dass der SS-Führer mit seinen Kindern auf dem Gelände des KZ gelebt hat. Ich fand es irgendwie respektlos, dass nach KZ-Zeiten auf dem Gelände ein Gefängnis gestanden hat. Außerdem war die Ausstellung sehr gut, in der die Lebensumstände der Häftlinge dargestellt wurden. So konnte man sich gut in deren schweres Leben hineinversetzen. Ich fand es schlimm zu sehen, dass die Häftlinge so viel tun mussten, obwohl sie nichts bekommen haben. Bei der Sache ging es ja nicht um Geld. Die SS-Angehörigen konnten sich ja sehr teure und gute Luxusprodukte leisten und haben diese zur Verfügung gestellt bekommen. Da war es schrecklich zu sehen, was die Gefangenen tragen mussten, wie lange sie die Sachen tragen mussten und wie sie vor allem schlafen mussten. Ich habe sehr viel aus diesem Besuch mitgenommen.
Ich fand das Erlebnis sehr lehrreich, aber auch psychisch anstrengend. Es ging mir viel näher, als ich tatsächlich dort war, als wenn man nur darüber redet. Persönlich hat mir die Ausstellung von dem Wohnbereich der Häftlinge sehr gefallen. Und auch die Person, die uns herumgeführt hat war super. Das Wetter hätte natürlich besser sein können, aber daran können ja weder die Organisatoren noch die Lehrkräfte was ändern. Ich würde die Ausstellung auf jeden Fall noch mal mit meiner Familie oder Freunden angucken.
Dr. Anna-Katharina Lienau