Das Z-Schema – jeder, der Biologie in der Oberstufe hat, kommt nicht um die lichtabhängige Reaktion der Fotosynthese herum. Die meisten kennen es als Modell auf dem Papier. Schon verrückt, dass da „angeblich“ Elektronen in Chlorophyllmolekülen durch Licht angeregt werden sollen und dann noch auf einen Proteinkomplex übertragen werden sollen.
Die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses konnten in einem Modellexperiment simulieren, dass tatsächlich Elektronen im Chlorophyll mittels Lichtenergie angeregt und dann auf ein weiteres Molekül übertragen werden. Anstelle des Proteinkomplexes haben sie jedoch Methylrot verwendet, welches sich praktischerweise entfärbt, sobald es die Elektronen erhalten hat. Um zu belegen, dass auch tatsächlich eine Lichtanregung und keine Reaktion der weiteren beteiligten Stoffe untereinander zum Effekt führte, haben die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld Kontrollen entwickelt.
Das Chlorophyll haben sie mit einem Pflanzenextrakt aus Blattspinat gewonnen. Die Herstellung des Chlorophyllextrakts war für die experimentell geübten Schülerinnen und Schüler des Kurses lediglich ein „kleines Aufwärmen“ vor dem eigentlichen Experiment. Noch während ich die Lampenkabel entwirrte, knirschte schon der Quarzsand in Mörsern und es lag eine Spiritusnote in der Luft. Jeder wusste, was er brauchte, welche Pipette und welches Gefäß er wofür benutze. Ich musste nahezu aufpassen, dass ich den konzentriert arbeitenden Schülerinnen und Schüler nicht im Weg rumstand, ich durfte zumindest beim Aufräumen ein wenig helfen. Belohnt wurde der Kurs mit einem farblich eindrucksvollen und „angeregten“ Ergebnis.
Milena Ulbricht