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Osnabrücker Schüler vergraben Teebeutel – für die Wissenschaft (NOZ, OS-Radio)

Ihren Teil zum Schutz der fossilen Rohstoffe tragen bei (von links): Shazia Shakoor, Dariana Daravoina, Anneke Birkenhäger und Lenja Koester. Foto: Liudmila Jeremies

"Expedition Erdreich"

Die Ausbeutung der fossilen Rohstoffe soll durch eine biobasierte Wirtschaft ersetzt werden. Um dies realisieren zu können, trifft die "Expedition Erdreich" nun auch in Osnabrück die ersten Vorbereitungen – mit Teebeuteln. Hinter dem Projekt steht das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2020/21 zum Themenbereich Bioökonomie eine sogenannte Citizen-Science-Aktion gestartet hat. Bei der "Expedition Erdreich" ist die Mitwirkung von Bürgern also nicht nur ausdrücklich erwünscht, sie wird sogar dringend benötigt. Auch die Klasse 9c des Osnabrücker Gymnasiums "In der Wüste" hilft mit.

Bereits im Februar hatten sie sich angemeldet, um bei der ersten bundesweiten Mitmach-Aktion zum Thema Bodengesundheit tatkräftige Unterstützung zu leisten. Nach kurzer Zeit waren die insgesamt 4500 kostenlosen Starterkits im gesamten Bundesgebiet verteilt – und eins davon kam auch in dem Osnabrücker Gymnasium an. Der Inhalt: Eine Feinwaage, eine Schaufel, Holzstäbchen, Klebewimpel und einiges mehr. Aber das wichtigste: Zwölf Teebeutel. Je sechs Grün- und Rooibos-Teebeutel sollen bei der Bestimmung des wissenschaftlich anerkannten Tea-Bag-Index (TBI) helfen.


Bericht bei OS Radio 104,8 dazu:


Nach einigen Vorbereitungen werden die Teebeutel von den Schülern an zwei Standorten einzeln vergraben und drei Monate später wieder herausgeholt. Und wofür? „Wir wollen den bakteriellen Zersetzungsprozess der Teebeutel im Boden dokumentieren", beschreiben die Schülerinnen Dariana Daravoina und Anneke Birkenhäger die Zielsetzung des Projekts. Durch den Gewichtsverlust der Teebeutel kann dann im späteren Verlauf die Zersetzungsrate im Boden überprüft werden.

Vereinfacht gesagt: Je rascher die Lebewesen im Boden die Pflanzenreste zersetzen, desto schneller gelangt der Humus zurück in die Erde. Humus speichert Kohlenstoff und kann deshalb als Nährstoff für neue Pflanzen dienen – ein Treibstoff im ökologischen Kreislauf also. Die Ergebnisse werden dann von den Teilnehmern zuerst online eingetragen und später in eine europäische Datenbank eingespeist. So helfen die Osnabrücker Schüler den Wissenschaftlern dabei, ihre Klima- und Bodenmodelle zu verbessern.

Verbindung zwischen Theorie und Praxis

„Ich finde die Idee vom Citizen-Science toll", sagt Stefan Salzbrunn, der Lehrer der 9c. Die Aktion schaffe eine schöne Verbindung zwischen wissenschaftlichem Unterricht und praktischer Anwendung. „Insbesondere für Stadtkinder kann so etwas für einen Bezug zur Natur sorgen", ist der Pädagoge überzeugt. Die "Expedition Erdreich" wird dabei nicht auf das Schulgelände beschränkt. Durch Corona konnte beim Eingraben nur eine Hälfte der Klasse vor Ort sein, die andere Hälfte führt die Untersuchungen zuhause durch.

Text: Maximilian Gang
Fotos: Liudmila Jeremies

Quelle: https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/2315060/schueler-aus-osnabrueck-nehmen-an-expedition-erdreich-teil

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